von Redaktion

Orts-Begehung am 17. März in Schönwalde-Dorf

Schönwalde/Glien – Die derzeit angespannte Situation zwischen Reitern und Hofbesitzern auf der einen sowie Anwohnern und teilweise verärgerten Bürgern von Schönwalde-Dorf auf der anderen Seite soll nicht nur entkrampft, sondern nach einer zufriedenstellenden Lösung gesucht werden, mit der alle leben können. Dabei geht es in erster Linie um verschmutzte und zerfurchte Wege, aber auch um leider nicht vorhandene Rücksichtnahme. Aus diesem Anlass laden der Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg (LPBB) und der Zuchtverband Brandenburg-Anhalt alle Interessierten zu einer „Tatort“-Besichtigung am 17. März (16 Uhr) ein. Treffpunkt ist das Schlossgut in Schönwalde-Dorf, von wo aus die zweistündige Orts-Begehung beginnen soll.

„Wir kennen die Probleme und sind nachhaltig daran interessiert, eine Verbesserung der zugegebenermaßen vertrackten und auch unschönen Situation herbeizuführen“, sagt die LPBB-Vizepräsidentin Martina Schünemann, die sich einiges von dieser Zusammenkunft verspricht, an deren Ende ein Diskussionsabend auf der Polo-Clubanlange von Dr. Inge Schwänger steht. Wo dann Gesehenes und Gehörtes, ein Für und Wider behandelt werden kann. In diesem Fall gilt, dass nicht Schweigen, sondern Reden Gold ist.

„Es ist richtig, wir müssen uns mit den Leuten unterhalten, sie versuchen zu verstehen, ihren vorgebrachten Unmut und die geäußerten Beschwerden ernst nehmen, um sie andererseits mit unseren Argumenten zu überzeugen, indem wir das Pferd als wichtigen Freizeit- und Wirtschaftsfaktor für die Region darstellen“, so argumentiert Norbert Westdickenberg vom Hof Krämerwald in Wansdorf, das ebenfalls zur Gemeinde Schönwalde/Glien gehört. „Wer aber glaubt, das Problem mit der Einführung einer Pferdesteuer in den Griff zu bekommen, der irrt. Jetzt müssen konkrete Vorschläge her, damit wir zu einem vertrauensvollen Miteinander gelangen, um somit den Druck aus dem Kessel zu nehmen.“

Nun sind ja die meisten Reiter auch vernünftig. Doch leider gibt es hin und wieder Schwarze Schafe unter ihnen, die alles kaputt machen, sagt Antje Ambrosi, die in Schönwalde-Dorf zu Hause ist. Sie appelliert deshalb an alle Hofbesitzer und Betriebe, Einsicht zu zeigen, um den Gegnern keine Argumente für eine Auseinandersetzung zu liefern. Darüber hinaus  bedauerte sie, dass vor einigen Jahren farbige Markierungen an den Pferden abgelehnt wurden, weil man mit dieser, relativ günstigen Variante sehr schnell die Unvernünftigen und Unverbesserlichen hätte habhaft machen können.

Die vorgesehene Orts-Begehung könnte ein guter Anfang sein, um einen Konsens zu finden und ein friedliches Miteinander zu erreichen. Dass im Speckgürtel von Berlin immer mehr Großstädter die Chance zum Reiten wahrnehmen, ist verbrieft. An bestimmten Orten sind  zu viele Pferde auf zu wenig Raum vorhanden, so dass bei Ausritten oft die gleichen Wege benutzt werden. „Deshalb ist es wichtig, dass für alle, die Befürworter wie Gegner, eine gute Lösung gefunden wird“, erklärt Martina Schünemann, die übrigens an alle Beteiligten des Rundgangs in Schönwalde-Dorf die Bitte äußert, anständige Wetterkleidung und festes Schuhwerk mitzubringen.

Für Bodo Oehme, den gleichfalls eingeladenen Bürgermeister der Gemeinde Schönwalde/Glien und begeisterten Marathonläufer, könnte die Zusammenkunft einen guten Fingerzeig bedeuten, welche Möglichkeiten sich ergeben, um ein vorhandenes Problem auf faire Art und Weise zu lösen. Und zwar nicht in einem kurzfristigen Sprint, sondern über eine längere Strecke, eben einen Marathon . . .

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