von Redaktion

Aus der Region auf dem Friedenstreck dabei

Viola Köhler aus Rathenow und ihre beiden Traber - Foto: Privat

Das sind die beiden mutigen Amazonen aus unserer Region, die sich dem Friedenstreck angeschlossen haben, sich beim Start am 8. Mai vor dem Berliner Brandenburger Tor (Beginn 12 Uhr) präsentieren werden und sich gemeinsam mit fünf anderen Kutschen auf den langen 4800 km langen Weg nach Jerusalem machen wollen - und zumindest bis Tschechien dabei sein wollen.

Aus Rathenow dabei Viola Köhler

Sie und ihr Trabergespann zählen auf jeden Fall zu den Erfahrensten im Tross, waren schon 2018 an der von den Brücker Kaltblut-Spezialisten organisierten Tour in die russische Stadt Weliki Nowgorod dabei und ließen sich durch den Treck-Koordinator Friedbert Enders überzeugen, ein weiteres Mal mitzumachen.

„Aber wahrscheinlich nur bis zur tschechischen Grenze, denn die ganze Tour ist mir doch zu anstrengend“, sagte die 66-jährige Allgemein-Medizinerin im Ruhestand, die neben Dorren Landherr auch ihren Cousin Eckard und Enkel Julian (18) gewinnen konnte. Bei ihren Pferden handelt es sich um inzwischen ausgemusterte Traber, die vornehmlich in Frankreich liefen. First Coglais (10) mit dem holländischen Weltmeister Rick Ebbinge, Emile de Mahrens (11) mit der Fahrerin und Besitzerin Lea Ahokas, die unter anderem auch recht erfolgreich in Berlin-Mariendorf startete. Und sie wurde sogar 2026 Deutsche Nachwuchsmeisterin.


Beide Traber haben inzwischen gelernt, auch lange Strecken in ruhigem Tempo zurückzulegen und was ebenfalls notwendig ist, in den Pausen still zu stehen. Ihre Generalprobe mit den Touren durch das Elbsandsteingebirge (2024) und Bayern (2023) haben sie problemlos bewältigt. „In der jetzigen Vorbereitung bin ich viel mit ihnen geritten, habe auch regelmäßig längere Tagesfahrten unternommen“, berichtet Viola Köhler, die in der Nähe des Brandenburger Tores an der Humboldt-Universität  Medizin studierte, ehe sie 1982 in Rathenow als Ärztin in das Berufsleben einstieg.

Derzeit kümmert sie sich aber nicht um Menschen, sondern um ihre vier Pferde, unternimmt mit ihnen ausgiebige Wanderritte und Kutschfahrten in die nähere Umgebung. Schließlich ist sie Mitglied und Rittführerin in der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) – und dort sehr aktiv.


Aus Berlin dabei ist Ines Witter

„Als ich vor Jahresfrist bei der Grünen Wochen unterm Funkturm von dem Projekt hörte, war ich sofort total begeistert von der großartigen Idee und entschloss mich zum Mitmachen“, erklärte die ehemalige Floristin, Diplomkauffrau für Landschaftsarchitektur sowie A-Trainerin für Reiten und Wassersport, unter anderem in der Türkei und Thailand. Sie erwarb ein in Holland groß gewordenes und gut ausgebildetes Welsh-B-Pony-Duo, die Stute Joy (18) und ihre Tochter Rose (15), die beide prächtig miteinander harmonieren, flott unterwegs, umgänglich und kinderlieb sind, sich zudem gut in der Geschwindigkeit anpassen können.


Also beste Voraussetzungen, um nach Jerusalem zu kommen? Leider nein. Das Problem ist, einen Beifahrer zu haben, der die lange Strecke mitmachen kann, so Ines Witter. „Meine Ulrike, von Beruf Krankenschwester, hat leider nicht so viel Zeit und muss vorzeitig zurück. Wenn ich keinen entsprechenden Ersatz bis dahin gefunden habe, muss ich wohl oder übel meine Pferde auch nach Hause schicken, werde aber selbst bei einem anderen Gespann als Beifahrerin anheuern, denn ich persönlich will unbedingt nach Jerusalem.“


Zunächst einmal gilt es für sie, nicht auf kurzem Weg direkt zum Funkturm zu fahren, sondern um mit ihrem kleinen Laster bis zum 6. Mai nach Brück zu kommen, wo sich der ganze Tross trifft und feierlich verabschiedet wird.

Groß geworden ist Ines Witter in der Nähe von Pasewalk/Mecklenburg-Vorpommern, ehe sie nach Thüringen wechselte, später auch in Hamburg und Amsterdam tätig war. Vor zehn Jahren kam sie dann nach Berlin, wohnt in Pankow, während sie ihre Pferde auf einer Ponyanlage in Malchow zu stehen hat, in rund 20 Minuten leicht zu erreichen.

 

HaWi

Zurück