von Redaktion

Friedens-Pferdetreck: Auf Wiedersehen, Deutschland

4800 Kilometer lang ist der Weg von Berlin nach Jerusalem - Foto: Wille

Und rollt, und rollt, und rollt. Den ersten, sicherlich einfachsten und angenehmsten Abschnitt des 4800 Kilometer langen Weges von Berlin nach Jerusalem hat der am 8. Mai am Brandenburger Tor gestartete Friedens-Pferdetreck wohlbehalten durch die drei Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Thüringen hinter sich gebracht. Nach zwei Wochen und zwei Ruhetagen wurde am 23. Mai der kleine Erzgebirgs-Grenzort Jöhnstadt erreicht. Von hier aus ging es dann auf tschechischem Terrain weiter, zunächst Richtung Prag, ehe zehn weitere Länder auf dem Programm standen.

„Bisher hat alles bestens geklappt. Wir haben viele begeisterte Menschen angetroffen, mit ihnen Gespräche geführt und von allen moralische Unterstützung für unser großartiges Unternehmen erfahren“, so der Leiter und Initiator des Unternehmens, Helmut Kautz. Er berichtete allerdings auch, dass sich inzwischen zwei der sechs Kutschen verabschiedet haben und in ihre Heimatorte zurückgekehrt sind. Allerdings äußerten mehrere Teilnehmer, bald wieder – dann ohne Pferde – zu dem jetzigen Konvoi stoßen zu wollen.

Das gilt beispielsweise auch für die Berlinerin Ines Winter, die keinen Beifahrer für die lange Tour gefunden hatte und deshalb ihre beiden Ponys vorzeitig nach Hause schickte, das heißt zu Freunden nach Suhl – „bis ich wieder in Berlin bin“. Sie selbst wird nach einer kurzen Pause und notwendigen Erledigungen daheim Mitte Juni in Wien wieder in das Geschehen eingreifen und bei der aus Niedersachsen stammenden Christina Bart-Bußmann als Mitfahrerin und Helferin anheuern. „Ich will unbedingt bis Jerusalem durchhalten“, so ihre Aussage, und sie zeigte sich total begeistert von den vielen positiven Ereignissen.

„Wir haben so viele nette, aufrichtige Menschen kennengelernt, die uns mit Essen und die Pferde mit Heu versorgten, die uns ihre Türen öffneten, damit wir uns duschen oder auf die Toilette gehen konnten. Jeder Wunsch wurde uns praktisch von den Lippen abgelesen. Deshalb sprachen alle von einer rundum sehr gelungenen Sache“, so Ines Winter. Sie wurde dabei von Helmut Kautz ergänzt, der erklärte: „Wir erlebten eine Welle der Begeisterung und sind sehr glücklich darüber. Insgesamt wurde uns sogar eine Spende von 15.000 Euro zuteil.“

Einen der Höhepunkte auf dem bisherigen Weg durch Deutschland bildete die Ankunft in der Nähe von Oschatz, wo in einem kleinen Dorf das ARD-Mittagsmagazin einen großen Bericht anfertigte und für ganz Deutschland sendete. Und natürlich war der zweitägige Zwischenstopp in der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz eine Besonderheit – mit extra Kutschenfahrten vom Marktplatz aus, Verkostung des Friedensbrots und -Dips sowie einer Buchlesung „Was wirklich zählt“ vom Autor Karl-Heinz Pentz, dem vitalen Bäckermeister aus Oberkrämer, Unternehmer und gefragten Redner.

Jetzt heißt es erst einmal: Auf Wiedersehen, Deutschland. Vier Kutschen – natürlich mit dem Glockenwagen – und ein Reiter, der sich dazu gesellt hat, nehmen nun zunächst Tschechien und dann Österreich ins Visier.

HAWI

 

Zurück